Spielzeug

28. Januar 2018

Gedanken übers Spielzeug machen wir uns dieses Monat bei Astrid.

Ich grüble schon seit Tagen, ob ich als Kind viel oder wenig Spielzeug besessen habe.
Mein Gefühl: Ich hatte viel Spielzeug.
ABER...
Viel davon war selbst gemacht. Als Kind habe ich das nicht immer geschätzt.


Das große Haus am Foto ist selbstgemacht, das Püppchen im Vordergrund auch.


Auch dieses Haus ist klarerweise selbst gemacht!


Gute 30 Jahre später: Das kleine Haus wird noch immer bespielt. Mein Sohn hat Müllbär und Mülltiger einziehen lassen. Innen wurde einmal neu tapeziert, die Türe repariert, aber die Fassade ist noch original.


Ich habe unglaublich viel  mit Bausteinen und Lego gebaut. Alles davon wurde aufgehoben und 35 Jahre später...


...noch immer werden die Steine verbaut.
Diese beiden Zeitsprünge zeigen ganz wesentliche Werte, die mir mit Spielzeug mitgegeben wurden:
Behandle es pfleglich!
Alles hat seinen Wert!
Selbstgemachte Dinge sind nochmals wertvoller - nicht vom Preis, aber von der Bedeutung.


Ich habe sehr viel mit Alltagsgegenständen gespielt. Ich durfte immer sämtliche Küchenladen ausräumen und kochen. Ich durfte auch mit essen spielerisch umgehen - wenn es dann gegessen wurde. Dinge spielerisch, kreativ zu betrachten - das habe ich definitv von meiner Mama gelernt. Seht euch doch mal das Erntedankfoto aus dem Kindergarten an:


Alle halten ein Körberl in der Hand. Ich bin das Mädchen im lila Kleid - selbstgenäht von der Oma - und mein Erntedank-Ding ist doch einfach toll! Ich habe ein ganzes Maxerl mit. Liebevoll zusammengebaut und nicht nur schön aufgeschlichtet.


Stunden habe ich in Autos verbracht. Ich alleine im Auto. Hinterm Lenkrad oder im Kofferraum. Neuwagen habe ich wegen ihres Geruchs besonders geliebt. Diese sonderbare Vorliebe kommt daher, dass meine Eltern ein Autohaus besaßen. Autos waren einfach immer da - Zeit nicht so sehr. Etwas gabs bei uns auch immer: Schachteln von Ersatzteilen. Die waren mitunter echt riesig - die Fülle an Schachteln war echt ein Hit!


Ich hatte nie nur spezielles Mädchenspielzeug. Es war für mich ganz natürlich mit Flugzeugen und Autos zu spielen.

Als Kind hatte ich nicht das Gefühl viel Spielzeug zu besitzen. Ich denke meine Freundinnen hatten viel, viel mehr. Vorallem Sachen dir gerade modern und angesagt waren. Meine Mama stand da wohl oft auf der Bremse und hat sich immer wieder gegen Spielsachen gewehrt. Meine erste "echte Barbie" (kein Werbegeschenk) hab ich mit zehn bekommen. Die Gründe waren wohl sehr feministische, pädagogisch wertvolle. Ich habe damals natürlich nur gesehen was ich NICHT bekomme.
Die kritische Einstellung zu Spielzeug habe ich über die Jahre wohl inhaliert... ich fürchte mein Sohn "leidet" unter meiner ökologischen, feministischen Grundhaltung ebenso.

Vielleicht wird er es mir auch einmal danken.

7 Kommentare on "Spielzeug"
  1. Interessant, so eine ganz andere Sozialisation einer jüngeren Generation. Duplosteine gab es also schon, die kamen auf, als meine Tochter ins Baualter kam. Monchichis hat die Tochter meine Freunde in mein Leben gebracht. Müllbär & Mülltiger - wie hießen die noch mal früher? Mit all dem habe ich dann als Mama gespielt - da sieht man wirklich den Altersunterschied. Aber das ist das spannende an diesen Themen. Danke fürs Mitmachen!
    Eine gute neue Woche!
    Astrid

    AntwortenLöschen
  2. Das ist doch so toll, dass Du soviel selbstgemachtes Spielzeug hattest und noch so einiges hast für das eigene Kind bewahren können! Bei der Barbie musste ich so grinsen, da diese auch immer ein Wunsch unserer Töchter war. Irgendwann erfüllte ihn ein Patenonkel heimlich, und sieh da - eine Woche spannend, danach nicht mehr...
    Wie oft musste ich bei deinem kurzweiligen Bericht lachen und nicken, vor allem bei elterlichen Grundhaltung, die sich im Kinderspielzeug spiegelt. Das sehe ich jetzt auch gerade wieder bei den Enkeln ;-)))
    Liebe Grüße
    Andrea

    AntwortenLöschen
  3. Von mir gibt es ein ganz ähnliches Auto-Foto :) Ich finde es ganz gut, wenn Kinder nicht so sehr mit gekauftem Spielzeug zugemüllt werden. Das liegt meist eh nach zwei, drei Mal bespielen in der Ecke.
    LG, Varis

    AntwortenLöschen
  4. Hallo Eva,
    das sieht so aus, als wärest du in etwa so alt, wie mein Sohn. Er ist heute 40 Jahre alt.

    Ich kann mit erinnern, dass er auch sehr viel Spielzeug hatte vieles aber hat der Papa auch selbstgemacht.

    Kinder, auch mir ging es so, wissen oft nicht zu schätzen, was sie hier an Kostbarkeiten, wenn es selbstgemacht ist, haben.

    Aber man kann das als Kind auch gar nicht, so denke ich.

    Ein toller Rückblick, immer wieder aus einer anderen
    Ecke.

    Hab lieben Dank für den Einblick und ich sende
    dir einen lieben Gruß Eva

    AntwortenLöschen
  5. was für herrliche bilder du noch aus deiner kindheit hast!! in meiner nachkriegsgeneration gab es fast gar kein spielzeug und fast nur selbstgemachtes und draußen gesammeltes. und die wohl schon berühmte knopfkiste der oma! mein erstes kuscheltier hab ich mir mit 16 bei tschibo selbst gekauft...
    meine tochter bekam übrigens auch keine barbie von mir aus o.a. gründen :)! allerdings hat dann ihr großmutter mein verbot übergangen!!
    liebe grüße
    mano

    AntwortenLöschen
  6. Das was du geschrieben hast, könnte ich auch (bis auf das Autohaus voll übernehmen. Ich hatte nicht wirklich viel Spielzeug. Legos und ein 2 Puppen, auch vieles selbstgebastelt und gescneidert.
    Mit den Autos von meinem Bruder habe ich am liebsten gespielt.
    Und Fotos auf denen ich hinter dem Lenkrad stand, habe ich auch viele. Wir haben immer gecampt und wenn ich müde oder traurig war, hat mich mein Vater ins Auto gestellt und dann war ich ruhig und guter Dinge.

    Danke für die schönen Fotos und die Erinnerungen.
    Liebe Grüße
    Birgit

    AntwortenLöschen
  7. wir waren viel draussen... und haben mit alltagsgegenständen gespielt... mein wichtigestes spielzeug war wohl meine puppe... oder war sie es im nachhinein deshalb, weil sie meine (fast gleichaltrige) nichte, der ich sie auf einen ausflug geborgt hatte, nicht mehr mit nach hause gebracht hatte?! brettspiele blieben nahezu unberührt - ich mag es auch heute noch nicht wirklich. spiele, die die phantasie anregen, - das war ganz meines - da reichte manchmal ein fahrrad, kartonplättchen zwischen den speichen und ich war eine prinzessin, die mit ihrem pferd über wiesen gefolgen ist... :-) ach. und so ein selbstgemachtes puppenhäuschen hatte ich auch! ;-)
    lg kathrin

    AntwortenLöschen

Ich freu mich über Nachrichten von dir!

Ich muss dich darauf hinweisen:
Beim Kommentieren werden die von dir eingegebenen Formulardaten gespeichert, eventuell auch deine IP-Adresse. Deinen Kommentar kannst du jederzeit selbst entfernen oder durch mich entfernen lassen.